Gut Förstel Glöckchen • Unsere Hausnachrichten - Ausgabe Mai / Juni 2017
AKTUELLES
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PFLEGE WIRD TEURER
Einige Anmerkungen zu diversen
Presseberichten
In den letzten Wochen sind einige Pressearti-
kel zu den Auswirkungen der letzten Pflege-
reform erschienen, oftmals mit dem Unterton,
dass Pflegedienste und Pflegeheime ihre Prei-
se erhöht haben. -
Klarstellung:
Ziel der Reform war, den ambulanten Bereich
zu stärken, indem Leistungen der Pflegever-
sicherung erhöht wurden, gleichzeitig wur-
den Leistungen in den niedrigen Pflegegraden
(ehemals Pflegestufen) reduziert. Ein weiterer
Punkt war, dass die Einrichtungen ihren Pfle-
gekräften mehr Geld zahlen können und dass
es mehr Pflegepersonal gibt.
Im Ambulanten Bereich wurden Leistungs-
komplexe neu strukturiert und die Punktwer-
te erhöht, aufgrund Rahmenverhandlungen
betrifft das fast alle Ambulanten Dienste.
Unklare Zuordnungen zu den Leistungskom-
plexen wurden bereits zum 1. April korrigiert,
indem 2 neue Leistungskomplexe landesweit
eingeführt wurden. Alle unsere Pflegekräfte
haben zum 1. Januar 2017 spürbare Gehalts-
erhöhungen bis zu 250 EUR/Monat erhalten,
sodass die Mitarbeiter oberhalb des Landes-
durchschnitts liegen. Nicht zuletzt vor dem
Hintergrund des Pflegekräftemangels wollen
und müssen wir unsere Mitarbeiter gerecht
entlohnen.
Im Stationären Bereich haben die allermeis-
ten Bewohner von der Pflegereform profi-
tiert, indem der
Einrichtungseinheitliche
Eigenanteil
unterhalb der Zuzahlung des
Vorjahres liegt und ein Bestandsschutz kei-
ne Schlechterstellung zulässt. Für neue Be-
wohner mit niedrigem Pflegegrad (2) wird
der Aufenthalt zukünftig teurer als vor der
Reform, dies wurde aber vom Gesetzgeber so
gewollt. Im Bereich Stationär und Tagespflege
konnten wir durch die Reform zwei zusätzli-
che Pflegestellen schaffen und auch hier wur-
den die Gehälter wie im Ambulanten Bereich
deutlich erhöht. Die Grundlage hierfür wur-
de nicht durch eine einseitige Erklärung der
Einrichtung geschaffen, sondern im Rahmen
einer Verhandlung mit den Kostenträgern ver-
einbart. Hierüber hatten wir Sie bereits Mitte
des letzten Jahres schriftlich informiert.
Wie bereits in der letzten Ausgabe berich-
tet, liegt unser Eigenanteil für die Pflege
(rd. 165,00 EUR) deutlich unterhalb der
landes- und bundesspezifischen Eigenan-
teile.
Weiterhin gilt meine Zusage, dass wir
nicht „teuer“ werden, aber es ist nicht unser
Anspruch „billig“ zu sein, sondern ein gutes
Preis-/Leistungsverhältnis zu haben. Billig
geht nur, wenn die Pflegekräfte schlecht be-
zahlt werden und gerade das wollen wir nicht.
Bestes Beispiel für unsere Devise zeigen ak-
tuelle Meldungen aus Brandenburg:
Pflege-
notstand in Potsdam
: Fachkräfte wandern
ab! Die Fachkräfte wandern in Richtung Berlin
ab, da sie dort 300-400 EUR im Monat mehr
verdienen. Brandenburg gilt als „pflegerisches
Schnäppchen“, da die Pflegesätze rund 15-
30 % niedriger sind als die in Berlin.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informati-
onen zu diesem Thema zur Verfügung.
Michael Eisenberg, Geschäftsf. Hausleitung