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Gut Förstel Glöckchen • Unsere Hausnachrichten - Ausgabe Mai / Juni 2017

INTERVIEW • WAS GIBT ES NEUES?

PERSONAL

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Nach langem Hin und Her hat sich die Gro-

ße Koalition nun auf einen Kompromiss beim

Pflegeberufereformgesetz geeinigt. Geplant

war, dass die Ausbildungsberufe Kranken-

pflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege

durch eine generalistische Ausbildung ersetzt

werden. Hiergegen haben einige Verbände, so

auch der bpa, erhebliche Einwände vorgetra-

gen, da die Altenpflege in dieser Reform der

große Verlierer gewesen wäre. Diese Gefahr

ist trotz des Kompromisses noch nicht vom

Tisch. Gespannt sind wir auf die Details und

die Ausbildungsverordnung. Ab dem Aus-

bildungsjahr 2019 sind folgende Eckpunkte

festgelegt:

Die Ausbildung der Krankenpflege wird ab-

geschafft und durch eine generalistische

Ausbildung ersetzt.

Die Ausbildung zur Alten- oder Kinder-

krankenpflege bleibt erhalten und wird in

Form einer zweijährigen generalistischen

und einem Jahr der separaten Ausbildung

fortentwickelt. Der Abschluss Altenpfle-

ger/-in bleibt erhalten.

Die Auszubildenden der Alten- oder Kin-

derkrankenpflege können nach Abschluss

des zweiten Ausbildungsjahres eine Ent-

scheidung zwischen Alten- und Kinder-

krankenpflege treffen.

Die Auszubildenden können nach dem

zweiten Ausbildungsjahr den Abschluss

zur Pflegeassistenz absolvieren.

AUSBILDUNGSBERUF ALTENPFLEGE BLEIBT

(VORERST)

ERHALTEN

Die Finanzierung aller Ausbildungswege

erfolgt unterschiedslos über einen gemein-

samen Ausbildungsfond.

Nach sechs Jahren erfolgt durch das Bun-

desgesundheitsministerium eine Evaluati-

on der Zahlen. Sollten sich mehr als 50%

der Auszubildenden nicht für einen sepa-

raten Abschluss entscheiden, wird der ge-

trennte Abschluss und somit Altenpflege-

ausbildung abgeschafft.

Nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen

Gehälter, eine Krankenschwester verdient

gemäß Statistischem Bundesamt im Schnitt

2.738 EUR (Osten) und 3.139 EUR (Westen),

eine Altenpflegerin zwischen 1.945 EUR (Os-

ten) und 2.568 EUR (Westen), bleibt abzuwar-

ten, ob die Altenpflege Bestand haben wird.

Fazit:

Wir freuen uns, dass die alleinige Ge-

neralistik verhindert werden konnte, die He-

rausforderung genügend Altenpflegekräfte

insbesondere im Osten zu gewinnen, bleibt

weiterhin uneingeschränkt bestehen. Als At-

traktiver Arbeitgeber Pflege werden wir uns

dieser Herausforderung stellen.

Michael Eisenberg -

Geschäftsführende Hausleitung